26. November 2008

Wise Guy, Time Magazine

No one - not rock stars, not professional athletes, not software billionaires, and not even geniuses - ever makes it alone.

Source: Time Magazin, December 1, 2008, p.36

24. November 2008

Japanreise Ostern 2008 - Impressionen







Bujinkanseminar mit Arnaud Couserge in Wien, 18./19. Oktober 2008

Der fünfte Berg

"Und ein Krieger weiß immer, worum es sich zu kämpfen lohnt. Er zieht in keinen Kampf, an dem er kein Interesse hat, und er verliert seine Zeit nicht mit Provokationen.

Ein Krieger akzeptiert die Niederlage. Er behandelt sie nicht so, als wäre es keine, versucht aber auch nicht, sie in eine Sieg umzumünzen. Er ist bitter gekränkt, und die Gleichgültigkeit und die Einsamkeit lassen ihn schier verzweifeln. Doch danach leckt er seine Wunden, rappelt sich auf und fängt von vorn an. Ein Krieger weiß, daß der Krieg aus vielen Schlachten besteht. Und schaut nach vorn.

Unglück geschieht. Wir können uns hintersinnen und nach Gründen suchen, warum es geschehen ist, wir können anderen die Schuld daran geben, uns vorstellen, wie unser Leben sonst verlaufen wäre. Doch all dies ist müßig: Es ist nun einmal geschehen. Von nun an müssen wir die Angst vergessen, die das Unglück in uns auslöste, und mit dem Wiederaufbau beginnen."

Zitat: Paulo Coelho, Der fünfte Berg, S.196

2. September 2008

Die fünf Gebote Zimmermanns, Gewinn 09/08 S.72

Vom Vorzeigeunternehmer Norbert Zimmermann (Berndorf AG) kann sich jeder etwas abschauen. Insbesondere folgende Zitate sollten sich angehende Manager in ihr Poesiebuch eintragen:

1. Achte stets deine Mitarbeiter
Ich habe alle wichtigen kleinen Produktivfunktionen selbst gemacht, die es in einer Industrie gitb. Aus dieser Zeit kommt ein Riesenrespekt vor den Menschen, die die Wertschöpfung machen.

2. Entwickle soziale Kompetenz
Wenn ich eine Stärke hatte, dann war das die soziale Kompetenz, Teams zu formen, Leute wirklich zu verstehen. Ich hab da null Berührungsängste und gehe davon aus, dass das ein hohes Maß an Vertrauen schafft.

3. Pflege Kollegen auch privat
Wenn man sich wechselseitig einlädt, quasi hinter die Kulissen zu sehen, dann gibt es keine versteckte Agenda. Ich bin überzeugt, das Investment von allen Seiten, sich auch persönlich zu öffnen, kommt dreimal zurück.

4. Hab keine Scheu, offen zu sein
Ich habe das 20 Jahre so gelebt und bin nicht einmal enttäuscht worden. Es gehen irrsinnige Energien verloren, wenn die Leute beginnen, sich abzumauern, zu taktieren und ihre Intelligenz einzusetzen, im ihre eigene Position zu sichern.

5. Plane bei Zeiten den Abschied
Diese Zuwendung bekommen Sie nur, wenn Sie noch vermisst werden. Nicht, wenn jeder schon sagt, wann hört der alte Starrkopf endlich auf, und wenn es schon gefährlich für das Unternehmen wird.

13. August 2008

If your car breaks down and you're walking on a lonely street at night and you think a mugger stands behind every corner, you're paranoid; if you think the streets are safe, you're stupid; if you think there might be some danger and stay wary but stay positive, you're smart.

Source: Dan Millmann, No ordinary moments, p. 195

7. August 2008

Ist das Glas halb voll oder halb leer?

Die alte Geschichte: Wie sieht man das Glas: halb voll oder halb leer?

Da ist die Führungskraft Herr X. Akribisch genau hält er jede Abweichung von der selbst festgelegten Norm fest, da das eigene Weltbild das Maß aller Dinge ist. Bei jeder Gelegenheit lässt er seine Mitarbeiter wissen, was sie falsch gemacht haben und hofft so eine positive Entwicklung einzuleiten. Herr Meier gestern haben sie jenen Fehler begangen, heute haben sie dies falsch gemacht, vor einem Jahr jenes. Selbst wenn alles gut läuft, Ziele optimal erreicht werden, gibt es sicher ein Haar in der Suppe zu finden. Frau Huber schon wieder ein Beistrichfehler im eMail, ihr Bericht gestern hatte zwei Rechtschreibfehler, der heutige ist auch nicht viel besser und mein Mail gestern abend haben sie erst heute morgen beantwortet. Was soll das?

Der andere Herr Y. Er sieht sich sein Team an, die Stärken und Schwächen jedes einzelnen und die Ziele die er mit seinen Mitarbeitern zu erfüllen gedenkt. Er weckt Interesse an der Zielerreichung, zeigt Entwicklungspotenziale und Verbesserungsmöglichkeiten auf, weißt regelmäßig auf gemeinsame Erfolge hin und unterstreicht den Beitrag jedes Einzelnen. Er zieht die Aufmerksamkeit auf die positive Entwicklung. Da er selber von seinen Stärken weiß, lässt er auch anderen Raum und präsentiert die Erfolge seiner Mitarbeiter und lässt ihnen Raum zur Entfaltung. Bei Zweifeln im Team zeigt er auf, wie groß der bisherige Fortschritt und um wieviel näher das Team bereits dem gemeinsamen Ziel ist.

Und da gibt es noch den dritten, wie Woody Allen es formuliert hat im Film Scoop: Nein, das Glas ist nicht halb leer, es ist halb voll. Voll mit Gift.

Wenn man es sich in einer ideallen Welt aussuchen könnte, welche Führungskraft würde man als Vorgesetzten wählen?

6. August 2008

Progress takes time - trust the process of training

A rich man, fond of felines, asked a famous Zen ink painter to draw him a cat. The master agreed and asked the man to come back in three months. When the man returned, he was put off, again and again, until a year had passed. Finally, at the man's request, the master drew out a brush, and, with grace and ease, in a single fluid motion, drew a picture of a cat - the most marvelous image the man had ever seen. He was astonished; then he grew angry. "That drawing took you only thirty seconds! Why did you make me wait a year?" he demanded. Without a word, the master opened up a cabinet, and out fell thousands of drawings - of cats.

Source: Dan Millman, No Ordinary Moments - A Peaceful Warrior's Guide to Daily Life, p. 131

4. August 2008

"Kommt nur, kommt herbei,
ihr Sorgen, ihr Schmerzen!
Häuft euch auf meinem
schon beschwerten Rücken!
Damit mir nicht eine Prüfung erspart bleibt,
die zeigt, welche Kraft noch in mir steckt!"

Quelle: Inazo Nitobe, Bushido, S. 104

3. August 2008

Teamwork

Öfter wurde ich gefragt, wie ich den vorginge, wenn es etwas Neues zu lernen gibt. Die Frage die sich zuerst stellt, in einem Organisationskontext, ist, was den neu bedeutet? Neu für mich oder neu für die gesamte Organisation?

Nur weil ein Thema für einen Mitarbeiter unbekannt ist, kann es längst in der Organisation praktikable Lösungen geben. In meinem Kampfkunstverein ist das Prinzip "das Rad nicht neu erfinden" gut eingeführt. Die Trainingssituationen zur Erlernung neuer Bewegungsabläufe finden mit einem Partner statt. Dabei gibt es keine fixen Trainingspartner, sondern es wird jedesmal mit einem anderen trainiert.

Mittlerweile hat der Verein 60 Schüler und gibt viel Raum für Training mit unterschiedlichen Partnern, von Anfängern bishin zu Meistern. Mit der Zeit kennt man die Persönlichkeiten und kennt ihre Interessen. Der Ablauf im Training ist wie Copy & Paste in der MS-Office-Welt. Ein Meister oder Schüler zeigt einen neuen Ablauf, beispielsweise Bewegungsabläufe die auf Seminaren erlernt wurden, vor und die anderen kopieren diesen Ablauf.

Ein paar Minuten wird das Grundkonzept mit einem Partner geübt und der Meister sieht sich die Abläufe an. Danach wird unterbrochen, allgemein Fehler angesprochen und Verbesserungspotenzial aufgezeigt. Wieder ein paar Minuten Training, Korrektur, Training, Korrektur... So können selbst unerfahrene Schüler schnell neue Abläufe entsprechend ihrer persönlichen Fähigkeiten in ihr Bewegungspotenzial integrieren.

Diese Trainingsprinzipien finden sich in funktionierenden Organisatione wieder. Wie nun vorgehen, wenn etwas "Neues" am persönlichen Horizont auftaucht? Erstmal die informellen Kontakte im Unternehmen bemühen. Weiß jemand etwas dazu? In Unternehmen geht das ganz gut über kleine tägliche Übungen, wie mit Kollegen Kaffee/Tee trinken, Mittagessen gehen, Laufen gehen, ins Fitnessstudio... alles ist gut, was hilft, informelle Kontakte aufzubauen.

Oftmals habe ich erlebt, dass Lösungshinweise zu einem Problem von Leuten kommen, die über die formelle Struktur nur sehr schwer erreicht worden wären. Im militärischen Bereich, war und ist eine formelle Organisation unerlässlich in Krisenzeiten. Eine Krise in der Kriegskunst ist Krieg, wohl eine der extremsten Formen der Auseinandersetzung in der sich Menschen bewegen müssen. Ohne eine formelle Struktur, in der jeder seinen Platz und seine Aufgabe kennt und das Ziel klar formuliert ist, ist es nahezu unmöglich tausende von Soldaten erfolgreich zu einem gemeinsamen Ziel zu führen.

Eine "Krise" im Finanzumfeld ist beispielsweise bei börsenotierten Unternehmen die termingerechte Aufstellung eines Jahresabschlusses. Wieso Krise? Wenn der Jahresabschluss in diesem Kontext nicht termingerecht erstellt wird, können Folgetermine wie Pressekonferenzen, Präsentation des Jahresergebnisses usw. nicht stattfinden. Mit entsprechendem Schaden für die gesamte Organisation.

Wie sieht es im Alltag aus? War jeden Tag Krieg? Was machen ausgebildete Krieger, wie die Samurais, in friedlichen Zeiten? Da perfektionierten sie die Künste, sei es die Kunst des Kampfes, des Schreibens, der Musik, was auch immer. Sie öffneten ihr kreatives Potenzial und verbesserten laufend ihre Fähigkeiten.

Wie kann das in einen Organisationskontext übertragen werden, in dem neue Herausforderungen auftreten? Erstmal festmachen was die Herausforderung bedeutet und ob sie neu ist. In einem Jahresabschluss vielleicht ein neues Bewertungsproblem? Was, wenn das zur Lösung notwendige Wissen im Unternehmen nicht vorhanden ist? Externe Spezialisten, Consulting. Jemanden beiziehen der es weiß, eine Lösung erarbeiten und in das Unternehmen kopieren, damit das Projekt gut weitergehen kann.

Und in Friedenszeiten nach erfolgreichem Abschluß des Projektes? Erstmal Erholung, damit das Team wieder zu Kräften kommt. Feedbackgespräche, was war gut, wo gibt es Verbesserungspotenzial und ist die Verbesserung für das nächste Projekt wichtig und notwendig? Schlußendlich Training zur Verbesserung der Fähigkeiten des eigenen Teams, damit das nächste Projekt gut laufen kann.

Und die nächste Herausforderung kommt bestimmt...

29. Juli 2008

Leadership

Der Weg ist das Ziel. Doch wohin, wenn der Leader kein Ziel hat? Leadership lässt sich anschaulich anhand der Führung einer Wandergruppe darstellen. Die Vision: der Gipfel. Die Aufgabe: der Weg.

Die Gruppe (das Team) für das Ziel zu begeistern, am Weg mitzunehmen, die Begeisterung für das Ziel aufrechterhalten, mal mutig in unwegsamen Gelände voranzuschreiten, mal hinten bei den schwächeren Teilnehmern motivierende Worte sprechen, mal eine Pause einlegen und immer wieder den Traum vom Gipfel am Leben halten.

Und was wenn die äußeren Umstände sich ändern? Plötzlich ein Gewitter aufzieht? Dann zeichnet sich Leadership durch eine Änderung des Zieles aus, um die Gruppe vor Schaden zu bewahren.

John Harris - Margaretenplatz - Wellnessoase mitten in Wien

Am Margaretenplatz im ehemaligen Margaretenbad hat die Fitnessstudiokette John Harris eine wahre Wellnessoase mitten in der Stadt geschaffen. Auf klimatisierten 3.500 m2 kann man Schwimmen, Laufen, Rudern, an Geräten trainieren, in die Sauna gehen oder das vielfältige Fitnessprogram mit Aerobic, Yoga, Pilates, Stretching geniessen.

Was gibt es schöneres als morgens vor der Arbeit etwas schwimmen zu gehen, den Tag mit Yoga zu beginnen oder abends bei schlechtem Wetter nach der Arbeit am Laufband, in der Sauna oder in einer Stretchingstunde zu entspannen?

27. Juli 2008

Mandela: His 8 Lessons of Leadership

1. Courage is not the absence of fear - it's inspiring others to move beyond it
2. Lead from the front - but don't leaver your base behind.
3. Lead from the back - and let others believe they are in front
4. Know your enemy - and learn about his favorite sport
5. Keep your friends close - and your rivals even closer
6. Appearances matter - and remember to smile
7. Nothing is black or white
8. Quitting is leading too

Source: Time Magazin, July 21, 2008

22. Juli 2008

Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu verteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem endlosen weiten Meer.

Antoine de Saint-Exupéry

20. Juli 2008

Hoko Jutsu im Managementalltag

Auf die Frage wie der Großmeister Hatsumi Masaaki seine Gesundheit bis in das hohe Alter erhalten hat, erwähnt er neben anderen Faktoren, dass er jeden Tag zwei Stunden spazieren geht. In einem seiner Bücher empfiehlt er beim gehen kleine Schritte zu machen, da dies für das Herz weniger anstrengend ist.

Paulo Coelho schreibt im Buch "Auf dem Jakobsweg" S.54: "Gehe zwanzig Minuten lang halb so schnell wie gewöhnlich. Achte auf alle Details, auf die Leute und die Landschaft um dich herum." In anderen Büchern über Lebensführung wird immer wieder das Konzept des Gehens beschrieben wie in den oben genannten Quellen. Gehen vor allem in der Natur.

So weit, so gut. Nur, wie zwei Stunden Gehen in einen vollen Terminkalender einordnen? Schließlich wollen in einem Managementalltag die Zeiten gut genutzt sein. Meetings, eMails am Handy, Telefonate... Wer kennt das nicht?

So habe ich mir in den letzten Jahren überlegt, wie zwei Stunden in den Arbeitsalltag integriert werden können und war überrascht, wie einfach das geht. Morgens mal eine Station weiter zur U-Bahn gehen oder auf dem Weg zu einem Termin mit dem Auto ein paar Minuten gehen einplanen. Mal eine Station früher aus der U-Bahn aussteigen und zum Büro gehen. Termine dementsprechend später in den Kalender eintragen.

Unter Tags, statt mit dem Lift zwei Stockwerke im Gebäude höher, die Treppen benutzen. Und was spricht dagegen ein Meeting mit einem Kollegen statt am Besprechungstisch im Büro, draussen gehend zu machen? Es ist eine sehr schöne Abwechslung, gerade für Menschen die den ganzen Tag mehr oder weniger sitzend verbringen und die Qualität des Gesprächs oder der Entscheidung wird durch Bewegung aus meiner Sicht verbessert. Was einen zusätzlichen Nutzen für ein wirtschaftlich geführtes Unternehmen bringt.

Abends das selbe wie morgens. Mal eine Station später in die U-Bahn einsteigen und spazierengehen oder nachdem das Auto in der Garage ist noch ein paar Minuten um den Häuserblock spazieren mit langsamen kleinen Schritten.

Am Wochenende ist es sehr einfach: Samstags mal einen Einkaufsbummel, was vor allem meine Freundin sehr freut, oder ein Spaziergang im Wienerwald mit Freundin und Dackel. Am Wochenende raus ins Grüne und in der freien Natur wandern.

Inwieweit die positiven Auswirkungen medizinisch fundierbar sind, können wohl am besten Ärzte erklären. Die positiven Erfahrungen die ich an mir gemerkt habe, seit ich zwei Stunden täglich dem Gehen widme, sind Ruhe und Gelassenheit, Kräftigung der Beinmuskulatur, Gewichtsreduktion, Entspannung und Verbesserung der Konzentrations- und Entscheidungsfähigkeit.

Gehen - ein einfaches Fitnesstraining - kostenlos mit positiven Effekten für die Gesundheit und damit für die Unternehmen.

18. Juli 2008

Paulo Coelho: Handbuch des Kriegers des Lichts, S. 73

Der Krieger des Lichts hat gelernt, dass es besser ist, dem Licht zu folgen.
Er hat schon verraten, gelogen, ist von seinem Weg abgekommen, hat der Finsternis den Hof gemacht. Und alles ging weiterhin gut, als wäre nichts geschehen.
Dennoch öffnet sich unvermittelt ein Abgrund. Man kann tausend sichere Schritte tun, und mit dem nächsten Schritt ist alles zu Ende. Dann hält der Krieger rechtzeitig inne, bevor er sich selbst zerstört.
Wenn er diesen Beschluß fasst, hört er vier Kommentare: "Du hast falsch gehandelt. Du bist zu alt, um dich zu ändern. Du bist nicht gut. Du verdienst es nicht."
Er schaut zum Himmel. Und eine Stimme sagt zu ihm: "Mein Lieber, jeder hat schon falsch gehandelt. Dir sei vergeben, aber ich kann dir nicht gegen deinen Willen vergeben. Entscheide dich."
Der wahre Krieger des Lichts nimmt die Vergebung an.

14. Juli 2008

Hochalm - Maria Schnee

In den Seckauer Alpen ist auf 1822 hm der höchstgelegene Wallfahrtsort der Ostalpen "Maria Schnee".

Die Wanderung führt vom Benediktinerstift in Seckau in 4-5 Stunden auf die Hochalm. Von dort weiter gibt es mehrere Weit(er)wandermöglichkeiten beispielsweise zum Seckauer Zinken oder Hochreichart.

Bei Maria Schnee hat man einen wunderschönen Blick in das Murtal. Tourismus gibt es nicht viel und so genießt man eine ruhige Wanderung ohne viel Gegenverkehr.

11. Juli 2008

Allice Miller, Am Anfang war Erziehung, Suhrkamp Verlag, Frankfurt, 1983, S. 158

Wie man als kleines Kind behandelt worden ist,
so behandelt man sich später das ganze Leben lang.
Und die qualvollsten Leiden sind oft diejenigen,
die man sich selber zufügt.

8. Juli 2008

Management und Kampfkunst

Seit meiner Kindheit trainiere ich asiatische Kampfkünste. Bereits während meines Studiums habe ich Aufgaben und Leitungsfunktionen in Studentenorganisationen übernommen. Nach dem erfolgreichen Abschluss meines BWL-Studiums, wurde ich im Finanzbereich international tätiger Unternehmen immer wieder mit der Leitung von Projekten, Teams oder Abteilungen betraut.

Da der Managementalltag sehr viel sitzende Tätigkeiten wie Büroarbeit am Computer, Meetings, Dienstreisen im Flugzeug oder Auto beinhaltet, bietet Kampfkunsttraining ein schönen Rahmen der es ermöglicht, die Bewegungsarmut des Arbeitsalltages auszugleichen. Work-Life-Balance ist in aller Munde und regelmäßige körperliche Betätigung ist ein wichtiger Bestandteil davon. Das Kampfkunsttraining hat positive Auswirkungen auf den gesamten Organismus und das allgemeine Wohlbefinden. Die Koordination wird verbessert, die Muskulatur gekräftigt, die Beweglichkeit erhöht und die Kondition verbessert.

Nach einem Tag im Büro hilft Kampfkunsttraining Körper und Geist zu entspannen. Durch die Wiederholung von Bewegungsabläufen verbunden mit bewußter Atmung wird die Aufmerksamkeit vom Kopf auf den Körper gelenkt. Allein zwei bis vier Stunden Training in der Woche führen zu einer positiven Veränderung des Körperbewusstseins und zu einer Reduktion des Stressniveaus.

In traditionellen Kampfkünsten werden Bewegungs- und Verhaltensmuster unterrichtet, die jahrtausendelang in Konfliktsituationen erprobt wurden. Von Beginn an übt man diese mit einem Partner. Die Grundidee ist, die Aktion des Gegenübers richtig einzuschätzen. Beim Training geschieht dies mit der Schaffung von Distanz und Beobachtung der Aktionen des Partners. Ausweichen, Vergrössern der eigenen Optionen, Beurteilen und angemessen auf Aktionen des Partners reagieren.

Das regelmäßige körperliche Training von Abläufen führt dazu, dass die Konzepte der Kamfpkünste in alltägliche Gesprächssituationen übertragen werden können. Übt der Gesprächspartner Druck aus wird dieser nicht erwidert. Mit Fragen kann man herausfinden welche Ideen und Probleme hinter dem Druck liegen und im nächsten Schritt kooperative Lösungen anbieten.

Für mich ist das Training von Kampfkünsten ein guter Ausgleich zur Arbeit und die dahinterliegende Philosophie, als auch die gelehrten Verhaltensabläufe, helfen schwierige Gesprächssituationen im Büroalltag besser einschätzen und angemessen darauf reagieren zu können.

7. Juli 2008

Mariazell - 4. Tag: 01.07.2008 - Rohr im Gebirge bis St. Aegyd und Mariazell

Nach einer guten Nacht ging es um 5.30 Uhr los. Die geplante Tagesetappe: Von Rohr im Gebirge nach St. Aegyd. Das Marschtempo war gemütlich und 6 Stunden später erreichte ich St. Aegyd und machte Rast für ein Mittagessen.

Da das Wanderwetter so herrlich war, entschied ich mich ein Stück weiterzugehen bis zum Gasthaus am Gscheid, dass nach insgesamt 27 Kilometer um 15.30 Uhr erreicht war. Dort die Überraschung des Tages: Beide Gasthäuser hatten kein Zimmer frei. Was nun? Nach St. Aegyd war es ein schönes Stück zurück und zwischen GH Am Gscheid und Mariazell gab es keine Unterkunftsmöglichkeit mehr.

Was tun? Der Wirtin ein Lächeln, Rechnung bezahlt und weiter nach Mariazell, dass noch 27 Kilometer in der Ferne lag. Es folgte ein sehr interessanter Spaziergang bei schönem Wetter. Nach sechs Stunden erreichte ich müde und glücklich Mariazell. Die Tagesetappe: rund 50 Kilometer in 14 Stunden. Schon erstaunlich was der Mensch so leisten kann.

Damit war das schöne Erlebniss Fusswallfahrt nach Mariazell abgeschlossen. Am nächsten Tag ging es nach ein bischen Sightseeing und einer Messe in der Basilika mit der Mariazellerbahn nach St. Pölten und von dort mit dem ICE weiter nach Wien. Alles in allem hat es sehr viel Spass gemacht und ist mit etwas Training und langsamen gleichmäßigen Tempo leicht zu schaffen.

5. Juli 2008

Mariazell - 3. Tag: 30.06.2008 von Kaumberg nach Rohr im Gebirge

Da die ersten Tage so gut verlaufen sind, beschloss ich am Vorabend die heutige Etappe etwas länger zu gestalten. 25 Kilometer waren geplant. Morgens die Überraschung: Regen, Regen, Regen. Die Stürme der letzten Tage hatten ihren Eindruck hinterlassen und so entschied ich erstmal Erkundigungen über die Wetterlage einzuholen.

Der Weg von Kaumberg nach Rohr im Gebirge führt hauptsächlich durch Wälder und nichts ist lästiger als ein starker Sturm im Gebirge. Der Wetterbericht meinte, Regen, keine Gewitter oder Stürme. Also: Regenkleidung angezogen und um 9 Uhr gings los von Kaumberg aus erstmal zur Araburg. Der Weg: 4 km und 300 Höhenmeter.

Auf der Araburg angekommen, lies der Regen nach und bei 20 Grad bot der Tag ein idealles Wanderwetter. Weiter gings zur Enzianhütte, mit einem unglaublichen Panoramablick über die Voralpen: Dürrenstein, Ötscher, Hohe Veitsch, Schneeberg, Rax, um nur einige zu nennen.

Nach einer Mittagspause mit Linsen, Speck und Knödel führte der weitere Weg durch Wälder und über Wiesen zum Unterberghaus und nach Rohr im Gebirge, dass ich um 19.00 Uhr erreichte.

4. Juli 2008

Mariazell - 2. Tag (29.06.08): von Heiligenkreuz nach Kaumberg

Um 8.00 nach dem Frühstück begann der zweite Tag. Die geplante Tagesetappe war von Heiligenkreuz über Mayerling, Altenmarkt nach Kaumberg, rund 27 Kilometer durch Wälder, über Wiesen und ein bischen Strassen.


Mayerling war schnell erreicht und ich nutzte die Zeit für eine Pause und eine kleine Besichtigungstour, um etwas über die Geschichte des Ortes zu erfahren. Die Gegend um Mayerling war schon zu Zeiten der Babenberger kaiserliches Jagdgebiet. Im Jahr 1886 erwarb Kronprinz Rudolf das stiftsherrschaftliche Anwesen mit der Laurentiuskirche und baute es zu einem Jagdschloss um. Nach den tragischen Ereignissen um Kronprinz Rudolf im Jahre 1889 ließ Kaiser Franz Joseph das Joagdschloss zu einem Kloster umwidmen.


Nach dieser Pause ging es auf kleinen Umwegen weiter zum Ort Hafnerberg in der Gemeinde Altenmarkt. Eine unfreiwillige Besichtigungstour durch die Wälder dauert zwei Stunden, die sich ausgezahlt hatten. Rehe, Füchse in den Wäldern, Pferde und Kühe auf den Weiden. Eine wunderschöne Fauna und Flora rund um Wien. Im Ort Hafnerberg befindet sich die Wallfahrtskirche "Unsere liebe Frau" .

Nach einem guten Mittagessen in Hafnerberg im Gasthaus "Zum kleinen Semmering" ging es um 14.00 weiter. Zuerst Altenmarkt und dann entlang der B18 in die Ortschaft Kaumberg, in der ich um 17.00 Uhr eintraf. Angekommen im Ort nahm ich mir ein Zimmer in der Pension Zum schwarzen Bären, die von der Familie Kahrer geführt wird. Abends eine nette Plauderei mit dem Inhaber und dem Betreiber einer Lachsmanufaktur, der in seiner Freizeit geräucherten Fisch herstellt. Jaja, man trifft interessante Menschen auf so einer Reise.

Der Tag wurde mit dem Endspiel der Fussballeuropameisterschaft Deutschland gegen Spanien, Endstand 1:0 für Spanien, abgeschlossen. Der Inhaber des Kirchenwirts hat in seinem Lokal eine kleine "Fanzone" für die Dorfbewohner ins Leben gerufen.


3. Juli 2008

Fußwallfahrt nach Mariazell - 1. Tag: 28.06.2008

Diese Tage habe ich viel Zeit. Was tun? Einmal Österreich für mich entdecken. Das Projekt: Fußwallfahrt nach Mariazell. Von Wien 120 km. Also Sachen gepackt und Samstag nachmittag ging es los. Um 13:30 mit der U4 zur Kennedybrücke und der Straßenbahnlinie 60 nach Rodaun. Von dort führt der Wiener Wallfahrerweg bzw. die "Via Sacra" direkt nach Mariazell.

Etwas Historie: Die Via Sacra nach Mariazell ist der älteste Wahlfahrtsweg in Österreich und dessen Geschichte geht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Für die Orte entlang der Via Sacra waren die Pilger eine gute Einnahmequelle. im 20. Jahrhundert ging durch die beiden Weltkriege das Pilgerwesen etwas zurück und ab Mitte des 20. Jahrhunderts nahm die Bedeutng des Wiener Wallfahrerweges 06 zu, der durch Wälder und über Wiesen führt.

Durch die hervorragende Beschilderung ist der Weg heute nur sehr schwer zu verfehlen. Der erste Teil des Weges führt von Rodaun zum Parapluieberg (512 hm). Von dort bietet sich ein wunderschöner Ausblick auf Wien. Nach kurzer Pause es weiter, an der Franz-Ferdinand-Schutzhütte vorbei zur Kammersteiner-Hütte und weiter durch den wunderschönen Wienerwald bis Sittendorf. Die Gegend um den Parapluieberg bis Sittendorf ist für Tagesausflüge sehr zu empfehlen, wenn man den Wald, Wiesen und Ruhe liebt.

Von Sittendorf nach Heiligenkreuz war es noch ein kurzes Stück. Nach vier Stunden erreichte ich das Stift Heiligenkreuz, wo ich um Unterkunft bat. Das 900 Jahre alte Zisterzienserkloster bietet Pilgern Unterkünfte von 14 (Jugendherberge) bis 30 (Zimmer) Euro an. Dabei wird man hervorragend mit Frühstück, Mittag- und Abendessen verpflegt. Ich hab mich sehr gefreut wieder einmal einen Einblick in das Klosterleben zu bekommen und an den Abend- und Morgengebeten der Mönche teilgenommen. Nach 4 Stunden Fußmarsch (15km), Abendessen, Gesprächen mit den Mönchen und Gästen des Klosters und dem Abendgebet ging ich müde und glücklich um 22 Uhr zu Bett.

24. Juni 2008

Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral (Heinrich Böll)

In einem Hafen an einer westlichen Küste Europas liegt ein ärmlich gekleideter Mann in seinem Fischerboot und döst. Ein schick angezogener Tourist legt eben einen neuen Farbfilm in seinen Fotoapparat, um das idyllische Bild zu fotografieren: blauer Himmel, grüne See mit friedlichen schneeweißen Wellenkämmen, schwarzes Boot, rote Fischermütze. Klick. Noch einmal: klick. Und da aller guten Dinge drei sind und sicher sicher ist, ein drittes Mal: klick.

Das spröde, fast feindselige Geräusch weckt den dösenden Fischer, der sich schläfrig aufrichtet, schläfrig nach einer Zigarettenschachtel angelt; aber bevor er das Gesuchte gefunden, hat ihm der eifrige Tourist schon eine Schachtel vor die Nase gehalten, ihm die Zigarette nicht gerade in den Mund gesteckt, aber in die Hand gelegt, und ein viertes Klick, das des Feuerzeuges, schließt die eilfertige Höflichkeit ab. Durch jenes kaum messbare, nie nachweisbare Zuviel an flinker Höflichkeit ist eine gereizte Verlegenheit entstanden, die der Tourist - der Landessprache mächtig - durch ein Gespräch zu überbrücken versucht.

"Sie werden heute einen guten Fang machen."
Kopfschütteln des Fischers.
"Aber man hat mir gesagt, dass das Wetter günstig ist."
Kopfnicken des Fischers.
"Sie werden also nicht ausfahren?"
Kopfschütteln des Fischers, steigende nervosität des Touristen. Gewiss liegt ihm das Wohl des ärmlich gekleideten Menschen am Herzen, nagt an ihm die Trauer über die verpasste Gelegenheit.

"Oh, Sie fühlen sich nicht wohl?"
Endlich geht der Fischer von der Zeichensprache zum wahrhaft gesprochenen Wort über. "Ich fühle mich großartig", sagt er. "Ich habe mich nie besser gefühlt. "Er steht auf, reckt sich, als wolle er demonstrieren, wie athletisch er gebaut ist. "Ich fühle mich phantastisch."

Der Gesichtsausdruck des Touristen wird immer unglücklicher, er kann die Frage nicht mehr unterdrücken, die ihm sozusagen das Herz zu sprengen droht. "Aber warum fahren Sie dann nicht aus?"
Die Antwort kommt prompt und knapp. "Weil ich heute morgen schon ausgefahren bin."
"War der Fang gut?"
"Er war so gut, dass ich nicht noch einmal auszufahren brauche, ich habe vier Hummer in meinen Körben gehabt, fast zwei Dutzend Makrelen gefangen..." Der Fischer, endlich erwacht, taut jetzt auf und klopft dem Touristen beruhigend auf die Schultern. Dessen besorgter Gesichtsausdruck erscheint ihm als ein Ausdruck zwar unangebrachter, doch rührender Kümmernis.
"Ich habe sogar für morgen und übermorgen genug", sagt er, um des Fremden Seele zu erleichtern. "Rauchen Sie eine von meinen?"
"Ja, danke."

Zigaretten werden in die Münder gesteckt, ein fünftes Klick, der Fremde setzt sich kopfschüttelnd auf den Bootsrand, legt die Kamera aus der Hand, denn er braucht jetzt beide Hände, um seiner Rede Nachdruck zu verleihen.
"Ich will mich ja nicht in ihre persönlichen Angelegenheiten mischen", sagt er, "aber stellen Sie sich mal vor, Sie führen heute ein zweites, ein drittes, vielleicht sogar ein viertes Mal aus, und Sie würden drei, vier, fünf, vielleicht gar zehn Dutzend Makrelen fangen - stellen Sie sich das mal vor."
Der Fischer nickt.
"Sie würden", fährt der Tourist fort, "nicht nur heute, sondern morgen, übermorgen, ja, an jedem günstigen Tag zwei-, dreimal, vielleicht viermal ausfahren - wissen Sie, was geschehen würde?"
Der Fischer schüttelt den Kopf.

"Sie würden sich spätestens in einem Jahr einen Motor kaufen können, in zwei Jahren ein zweites Boot, in drei oder vier Jahren vielleicht einen kleinen Kutter haben, mit zwei booten und dem Kutter würden Sie natürlich viel mehr fangen - eines Tages würden Sie zwei Kutter haben, Sie würden...", die Begeisterung verschlägt ihm für ein paar Augenblicke die Stimme, "Sie würden ein kleines Kühlhaus bauen, vielleicht eine Räucherei, später eine Marinadenfabrik, mit einem eigenen Hubschrauber rundfliegen, die Fischschwärme ausmachen und ihren Kuttern per Funk Anweisungen geben. Sie könnten die Lachsrechte erwerben, ein Fischrestaurant eröffnen, den Hummer ohne Zwischenhändler direkt nach Paris exportieren - und dann...", wieder verschlägt die Begeisterung dem Fremden die Sprache.

Kopfschüttelnd, im tiefsten Herzen betrübt, seiner Urlaubsfreude schon fast verlustig, blickt er auf die friedlich hereinrollende Flut, in der die ungefangenen Fische munter springen. "Und dann", sagt er, aber wieder verschlägt ihm die Erregung die Sprache.
Der Fischer klopft ihm auf den Rücken, wie einem Kind, das sich verschluckt hat.
"Was dann?" fragt er leise.

"Dann", sagt der Fremde mit stiller Begeisterung, "dann könnten Sie beruhigt hier im Hafen sitzen, in der Sonne dösen - und auf das herrliche Meer blicken."
"Aber das tu' ich ja schon jetzt", sagt der fischer, "ich sitze beruhigt am Hafen und döse, nur ihr Klicken hat mich dabei gestört."

Tatsächlich zog der solcherlei belehrte Tourist nachdenklich von dannen, denn früher hatter er auch einmal geglaubt, er arbeite, um eines Tages einmal nicht mehr arbeiten zu müssen, und es blieb keine Spur von Mitleid mit dem ärmlich gekleideten Fischer in ihm zurück, nur ein wenig Neid.

23. Juni 2008

Zeitmanagement

Eines Tages wurde ein alter Professor gebeten für eine Gruppe von 15 Führungskräften grosser internationaler Unternehmen eine Vorlesung über sinnvolle Zeitplanung zu halten. Dieser Kurs war einer von fünf Stationen ihres eintägigen Lehrgangs. Der Professor hatte eine Stunde Zeit sein Wissen zu vermitteln. Zuerst betrachtete der Professor in aller Ruhe einen nach dem anderen dieser Teilnehmer. Sie waren bereit alles, was der Fachmann ihnen beibringen wollte, gewissenhaft zu notieren.

Danach verkündete der Professor: Wir werden ein kleines Experiment durchführen. Er zog einen grossen Glaskrug unter seinem Pult hervor und stellte ihn vorsichtig vor sich hin. Dann holte er etwa ein Dutzend Kieselsteine, etwa so gross wie Tennisbälle, hervor und legte sie sorgfältig einen nach dem anderen in den grossen Krug. Als der Krug bis an den Rand voll war und kein weiterer Kieselstein mehr darin Platz hatte, blickte er langsam auf und fragte seine Schüler: "Ist der Kurg voll?" - und alle antworteten: "JA!"

Er wartete ein paar Sekunden ab und fragte seine Schüler: "Wirklich?" Dann verschwand er erneut unter dem Tisch und holte einen mit Kies gefüllten Becher hervor. Sorgfältig verteilte er den Kies über die grossen Kieselsteine und rührte dann leicht um. Der Kies verteilte sich zwischen den grossen Kieselsteinen bis auf den Boden des Kruges. Der Professor blickte erneut auf und fragte sein Publikum: "Ist dieser Krug voll?"

Dieses Mal begannen seine Schüler seine Darbietung zu verstehen. Einer von ihnnen antwortete: "Wahrscheinlich nicht" "Gut", antwortete der Professor. Er verschwand wieder unter seinem Pult und diesmal holte er einen Eimer Sand hervor. Vorsichtig kippte er den Sand in den Krug. Der Sand füllte die Räume zwischen den grossen Kieselsteinen und dem Kies aus. Wieder fragte er: "Ist das Gefäss jetzt voll?"

Dieses Mal antworteten seine Schüler ohne zu zögern im Chor: "Nein!" Gut, sagte der Professor. Und als hätten seine wunderbaren Schüler nur darauf gewartet, nahm er die Wasserkanne, die unter seinem Pult stand, und füllte den Krug bis an den Rand. Dann blickte er auf und fragte: "Was können wir Wichtiges aus diesem Experiment lernen?"

Einer der Schüler dachte an das Thema und antwortete: "Daraus lernen wir, dass selbst wenn wir denken, dass unser Zeitplan schon bis zum Rand voll ist, wenn wir es wirklich wollen, immer noch einen Termin oder andere Dinge einschieben können."

"Nein", sagte der Professer, "darum geht es nicht. Was wir wirklich aus diesem Experiment lernen können ist folgendes: Wenn man die grossen Kieselsteine nicht als erstes in den Krug legt, werden sie später niemals alle hineinpassen."

Es folgte ein Moment des Schweigens. Jedem wurde bewusst wie sehr der Professor recht hatte. Dann fragte er: "Was sind im Leben die grossen Kieselsteine? Eure Gesundheit, eure Familie, eure Freunde, die Verwirklichung eurer Träume, das zu tun was euch Spass macht, dazulernen, eine Sache verteidigen, Entspannung, sich Zeit nehmen oder etwas ganz anderes?"

Wirklich wichtig ist, dass man die grossen Kieselsteine in seinem Leben an die erste Stelle setzt. Wenn nicht, läuft man Gefahr es nicht zu meistern, sein Leben. Wenn man zuallererst auf Kleinigkeiten achtet, den Kies, den Sand, verbringt man sein Leben mit Kleinigkeiten und hat nicht mehr genug Zeit für die wichtigen Dinge. Deshalb vergesst nicht euch selbst die Frage zu stellen :

Was sind die grossen Kieselsteine im Leben?

21. Juni 2008

Budo in Eisenstadt

Was gibt es schöneres als einen sonnigen Samstagnachmittag mit guten Freunden zu verbringen? Für mich zählen dazu meine Freunde aus dem Budo, der Kunst des Kampfes.

Gesagt getan: Mein Budolehrer Jürgen Wutschek (Bujinkan Budo Taijutsu) wurde vom Leiter der Krav Maga Gruppe in Eisenstadt, Helmut Schallek, gebeten, ein 3stündiges Seminar zu halten. Was für eine Gelegenheit mich hier anzuschließen.

Bei 30 Grad trainierten wir zu Mittag drei Stunden in der Hauptstadt Burgenlands, die mit rund 12.000 Einwohner die wohl kleinste Bundesländerzentrale in Österreich ist. Klein, aber fein, weil ruhig. Erwähnenswert in Eisenstadt ist das Erlebnisrestaurant Naglreiter. Zum Essen wird dort herrliches selbstgemachtes Gebäck angeboten.

Thema des Trainings war Ju Tai Jutsu. Ju bedeutet soviel wie Nachgiebigkeit und Flexibilität, Tai Körper und Jutsu Kunst oder Können. Dieser japanische Begriff kann übersetzt werden mit "Die sanfte Kunst der Körperenergie". Die zentrale Idee hinter diesem Konzept ist durch Flexibilität und Nachgiebigkeit die Kraft des Gegners für sich selbst nutzbar zu machen. In einer Kampfsituationen wird es dadurch möglich, dass ein schwächerer Mensch einen körperlich überlegenen Gegner besiegen kann.

In alltäglichen Situationen bedeutet dieses Konzept für mich, dass durch Flexibilität in den eigenen Denkstrukturen eine Offenheit anderen Menschen gegenüber möglich wird, die schöne Qualitäten in zwischenmenschlichen Beziehungen wie Zuhören, Interesse oder Neugier fördert. Dadurch werden manchmal beidseitig bessere Ergebnisse erzielt, beispielsweise in Verhandlungssituationen, als durch das Gesetz des Dschungels, dem Gesetz des Stärkeren.

20. Juni 2008

Language

"Language is not merely a device for communicating ideas about the world, but rather a tool for bringing the world into existence in the first place. Reality is not simply 'experienced' or 'reflected' in language, but is actually produced by language."

(Source: Ross Heaven (2006): The Spiritual Practices of the Ninja; Mastering the four gates to freedom, p. 70)

Das Gelassenheitsgebet

"Gott gebe mir die Gelassenheit,
die Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann,
den Mut die Dinge zu ändern,
die ich ändern kann,
und die Weisheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden."

(Quelle: Friedrich Christoph Oettinger 1702-1782)