Für mich eine ideale Möglichkeit auch im Juni 2012 weiter an meinem Marathon 100 Projekt zu arbeiten. So meldete ich mich für die 54 Kilometerrunde an. Ob das gut gehen würde? Hatte ich doch im April erst am Wien Marathon teilgenommen und war ich im Mai erstmals 50 Kilomter gelaufen. Hat mein Körper genug Energie um die Distanz nochmals zu steigern und dabei rund 1000 Höhenmeter Auf- und Abstieg zu bewältigen?
Nach dem Start |
Die ersten Kilometer führten vom Salzburger Mozartplatz zur Salzach und folgten diesem Fluss rund 4-5 Kilometer. Das ist ja einfach, dachte ich. Jedoch ging es bald auf einen schmalen Forstweg der in die idyllisch gelegene Glasenbachklamm mit dem größten Anstieg des 54 Kilometerlaufes führte. Naja, wo Traillauf drauf steht ist wohl auch Traillauf drin. Und ein paar 100 Höhenmeter sind dann auch nicht ohne.
Nach rund drei Stunden, 25 Kilometern und 500 Höhenmetern Anstieg war der Fuschler See erreicht. Durch kühle Uferauen ging es zügig bis zur nächsten Labestation in Fuschl bei ca. Kilometer 30. Irgendwie spürte ich dann doch ein bisschen Ehrgeiz in mir aufsteigen. Das läuft ja wunderbar heute, dachte ich. Kilomter 30 nach ca. dreieinhalb Stunden schon erreicht - trotz der vielen Höhenmeter. Jetzt nur noch etwas mehr als ein Halbmarathon und vielleicht geht sich ja eine Zeit von unter sechs Stunden aus. Also: Nur keine Zeit verlieren, wenig trinken und weiter. Damk meines Laufrucksacks wähnte ich mich den Flüssigkeitsnachschub betreffend in Sicherheit.
Wo gibt es Wasser? |
Kurz vor dem Salzburgring war die Marathondistanz erreicht. Das zweite Mal in diesem Jahr lag der Mythos Ultralauf vor mir. Nur 5:10 Stunden für die Marathondistanz - besser als der vorjährige Wachaumarathon. Ein spürbarer Fortschritt, waren doch diesmal zusätzlich rund 750 Höhenmeter Aufstieg und ein paar 100 Höhenmeter Abstieg zu bewältigen gewesen. Im Glauben an einen gemütlichen 12 Kilometer Auslauf nach Salzburg-Stadt liebäugelte ich kurz mit einer Zeit von unter 6:30 Stunden. Wasser hatte ich nachgefüllt, die Sonne war wieder hinter einer Wolkenwand verschwunden.
Wie gesagt ich liebäugelte nur kurz damit. Nach dem Salzburgring ging es überwiegend auf schmalen Waldwegen dahin. Über Stock und über Stein. Rauf und Runter. Kilometer 52 war nach 6:35 Stunden erreicht. Ich habe mich noch nie so über asphaltierte Straßen gefreut. Die letzten Kilometer führten durch Salzburg. 2-3 Kilometer noch. 15-20 Minuten unter normalen Bedingungen. Jedoch: Es war Samstag, die Straßen - im Gegensatz zu Marathonläufen - für den Verkehr geöffnet. Und 52 gelaufene Kilometer machten sich körperlich bemerkbar.
Von roter Ampel zu roter Ampel ging es mit längeren Wartezeiten im Stop and Go Modus voran. An schnelle Sprints über rote Ampeln wollte ich nach 52 Laufkilometern nicht mehr denken. Zu guter Letzt ging es durch die Salzburger Linzer Gasse. Hier stand wohl sehen und gesehen werden an der Tagesordnung. Salzburger und Touristen bevölkerten die enge Fussgängerzone. Als Läufer wurde man hier übersehen und mit skeptischen Blicken beäugt. Die Laufveranstaltung interessierte niemanden und so glichen die letzten Kilometer eher einem Hindernislauf. Zusätzlich nahm ich öfter mal eine falsche Abzweigung und musste wieder ein Stückchen zurück. Die Streckenmarkierungen waren hier für mich nur schwer auszumachen.
Im Ziel |
Fazit: ein traumhafter Lauf der hoffentlich nächstes Jahr wiederholt wird - mit Lust auf mehr - vielleicht auch die 100 Kilometer...
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