23. August 2011

Kärnten läuft 2011 - Learnings

2011 - Viele Ziele erreicht: Erster Halbmarathon und erster Marathon. Vom persönlichen Erfolg motiviert plante ich mein nächstes Projekt:

Kärnten läuft - Ziel: Halbmarathon < 2:00.

Nachdem bereits im Februar mit wenig Vorlaufzeit eine für mich traumhafte Halbmarathonzeit von 2 Stunden erreicht war, musste es doch mit dem zusätzlichen Trainingsfortschritt seit Februar machbar sein, einen Halbmarathon unter 2 Stunden zu Laufen.

Motiviert stand ich am Start und dachte noch: Alles kein Thema, wird schon werden. Um zusätzlich mein Ziel im Auge zu behalten, reihte ich mich zwischen den Pacemakern von 2:00 Stunden und 1:50 ein. Solange ich den ersten hinter mir weiß und den zweiten vor mir sehe, kann ja nichts schief gehen.

Noch hatte ich den Gedanken: Sollte es bei ca. 10 km gut laufen, könnte ich mich auch auf 1:40 vorarbeiten probieren.

Gesagt getan: Startschuss - alles Bestens... und dann wurde es richtig HEISS. Für mich zumindest. Temperaturen irgendwo zwischen 28-35 Grad je nach Sonne oder Schatten. Das Ergebnis: 2:17 Stunden.

Weit entfernt also vom angepeilten Ziel < 2:00. Ein Desaster? Wie soll das Event bewertet werden, wo doch die Zielsetzung auf dem ersten Blick klar verfehlt wurde? Oder waren vielleicht würdigungswerte Momente enthalten:

Zum ersten habe ich in meiner beruflichen Laufbahn beim retrospektiven Monitoring gelernt, dass verfehlte Ziele eine wichtige Lernressource sind für die Planung der weiteren Schritte und selbst im augenscheinlich Misserfolg sehr oft kleine Erfolge versteckt sind. Also schau ich mir das Ganze mal an:

Erste Würdigung: Die Temperatur:

Noch 2010 folgte ich brav dem Rat: Bei Temperaturen über 25 Grad am besten gar nicht bewegen. Am 21.8.2011 habe ich mich bei Temperaturen jenseits der 30 Grad 21,1 km am Stück bewegt. Ein Sieg somit über meinen persönlichen Glaubenssatz - der damit ausgelöscht wurde. Wie das gesundheitlich zu sehen ist, mag jeder für sich selbst entscheiden.

Zweite Würdigung: Zwischenzeit 5 km:

Meine persönlichen GPS-Aufzeichnungen haben gezeigt, dass die5-km-Durchgangszeit bei rund 27:44 Minuten gelegen ist. So schnell bin ich bisher noch nicht gelaufen. Bei Temperaturen knapp um die 30 Grad also ein Schnitt von 05:37 und das bei den üblicherweise beengten Startbedingungen im hinteren Teil des Starterfeldes.

Dritte Würdigung: Zwischenzeit 9 km:

Laut der offiziellen Pentek-Zeitnehmung war meine Durchgangszeit bei Kilometer 9 51:59 Minuten. Hochgerechnet wäre das eine 10 Kilometerzeit von rund 57,45 Minuten. Bin ich bisher auch noch nie gelaufen.

Das waren bei diesem Lauf drei Teilerfolge, trotz der hohen Temperaturen. Drei Meilensteine erreicht, obwohl das ursprünglich gesetzte persönliche Ziel auf den ersten Blick verfehlt wurde.

Das gibt Hoffnung und stärkt meinen Glauben, dass ich das Teilziel Halbmarathon in unter zwei Stunden auf dem Weg zum großen Ziel (100 Marathon) im Herbst bei gemässigteren Temperaturen erreichen kann.

15. August 2011

Wien - Mariazell erfolgreich

Am Samstag abend habe ich mein Projekt "Fussmarsch von Wien nach Mariazell" erfolgreich abgeschlossen. In Summe waren es drei Tagesetappen. Mein Hauptziel habe ich erreicht, die beiden Unterziele die Strecke Wien - Mariazell in 1-2 Tagesetappen zu absolvieren jedoch verfehlt.

Gegenüber dem ersten Fussmarsch im Jahr 2008 konnte ich jedoch meine Leistung um 2 Tagesetappen verbessern. Damals waren noch 5 Etappen notwendig, um diese Strecke zu bewältigen. Worin liegen nun die Ursachen und Learnings, die die beiden Unterziele bei zukünftigen Projekten errreichbar machen.

Zum einen das Gepäck: In Summe hatte ich 15 kg Gepäck zu tragen. Enthalten waren neben Provianten auch Schlafsack, Unterlegsmatte, 3 Garnituren Ersatzkleidung, 2 Bücher, Reserveschuhe, Taschenlampen, Batterien, Regenkleidung, Toilettartikel und noch ein paar Kleinigkeiten.

Es hat sich gezeigt, dass ich das meiste nicht benötigt hatte. Zwar habe ich den Trainingseffekt geschätzt, zur Verbesserung der Zeit besteht hier Optimierungspotenzial: Notwendig wäre: Getränke (1 Liter statt 4-5 Liter) da am Weg ausreichend Möglichkeit besteht Vorräte aufzufüllen. Dazu Regenkleidung, da das Wetter sehr wechselhaft sein kann. Abgerundet wird das ganze durch 1 Garnitur Reservekleidung und Toilettartikel. Bei einer Übernachtung ist es schön, sich abends frische Kleidung anziehen zu können.

Durch die Reduktion des Materials, kann das ganze in einen kleineren Rucksack verpackt werden. So meine ich, dass statt 15 kg Gepäck nur 4 kg Gepäck zu tragen sind.

Zum anderen äußere Umstände: Das Wetter, dass der Jahreszeit entsprechend untertags sommerliche Temperaturen mit sich brachte.

Zum Dritten: Die Schuhe. Ich hatte diesmal für das vorhaben ein Paar Bergschuhe und ein Paar Flip Flops eingepackt. Die Flip Flops waren abends sehr angenehmen und die Bergschuhe in den Bergen hervorragend. Da die Strecke zu rund 40% über asphaltierte Strassen führte, hatte ich auf diesen mit Bergschuhen meine Herausforderungen. Es bleibt die Frage, ob es für dieses Vorhaben eine gute Kombination gibt: Schuhe die sowohl auf Asphalt für ein mehr an Dämpfung sorgen und auch im gebirgigen Gelände ausreichend Halt bieten.