19. Juli 2009

Wahrheit

Es gibt soviele Wahrheiten auf der Welt, wie Menschen.

17. Juli 2009

Glaubenssätze zu Bewegung

Seit meinem Einstieg ins Berufsleben vor ca. 14 Jahren habe ich immer wieder wunderschöne Glaubenssätze gehört zum Thema Bewegung: In unserer heutigen Zeit ist es einfach nicht mehr möglich Sport (also Bewegung) zu machen. Ich bin Abends so müde, dass ich einfach auf der Couch vor dem Fernseher sitze. Um nur einige zu nennen.

Sehr interessant. Altruistisch betrachtet gibt es also Menschen in unserer Gesellschaft, die zugunsten des Wohles des Unternehmens - also Gemeinwohls - auf Aktivitäten wie Bewegung verzichten. Langfristig bin ich der Meinung, dass diese Einstellung zu Lasten der Gesundheit der Mitarbeiter geht und damit unnotwendige Kosten für die Unternehmen verursacht. Woher kommt nun dieser Ansatz?

Meine eigene Erfahrung hat gezeigt, dass bei kurzfristig kommunizierten Anliegen Argumente wie: "Ich hab heute Abend schon einen Termin mit Freunden zum Sport, und kümmere mich morgen um die Aufgabe", seitens der übergeordneten Ebene sehr oft auf Unverständnis stossen. Aussagen hört man dann wie "Ja, das ist sicher wichtig, nur MEIN Anliegen, MUSS jetzt behandelt werden und das ist nun mal wichtiger!". Aha, soso. Ein spannender Ansatz: Ich solle meine Gesundheit vernachlässigen, zu Gunsten des Wohles einer übergeordneten Managementebene? Liegt es nicht zuerst in der Verantwortung des Mitarbeiters als oberste Priorität auf die langfristige Erhaltung der Leistungsfähigkeit zu achten und in zweiter Linie liegt es nicht auch in der Verantwortung des Managements dafür den notwendigen Rahmen zu bieten?

Ganz gut gefällt mir an dieser Stelle der Vergleich zwischen Marathon und Sprint. Ein Sprinter wird mit seiner hohen Geschwindigkeit wohl kaum eine Marathondistanz überwinden. Ist hier eine Einstellung zu beobachten in der auf einer Marathonstrecke Sprinteinsatz gefordert wird? Wenn ich mir das Unternehmensumfeld ansehe wo zunehmend spannende Themen aufkommen wie Herz-Kreislauf-Erkrankung, Depression, Burn-Out etc., frage ich mich, wieso die Förderung einer gesunde Lebensführung bei Mitarbeitern nicht schon längst auf der Agenda der Unternehmenseigentümer und Manager steht. Stichwort: Soziale Verantwortung von Unternehmern. Was spricht gegen Investitionen in die Gesundheit der Mitarbeiter?

Vielfältig sind die Literaturstellen und Schriftstücke die immer wieder betonen wie wichtig es ist sich zu bewegen. Um mal wieder den Hl. Benedikt zu bemühen: Ora et labora (et lege) . Bete und Arbeite, wobei Arbeiten damals im Mittelalter wohl viel Bewegung und körperliche Betätigung beinhaltet hat. Also schon damals war der Ansatz Körper, Geist und Seele im Einklang zu entwickeln. Heute im Büroalltag ist dafür kaum ein Raum. Dabei ist es so einfach: Nur eine Stunde Spazierengehen ändert schon etwas.

Was würde dagegensprechen Bewegungstrainer ins Unternehmen zu holen? Das Angebot ist vielfältig: Kampfkünste wie Bujinkan, Wing Chun oder sanftere Formen des Bewegungstrainings wie Tai Chi, Qi Gong, Yoga und Pilates. Lt. Wikipedia ist beispielsweise Tai Chi ein Volkssport, der in den Morgenstunden von Tausenden von Menschen ausgeübt wird. Im Kosten-/Nutzenvergleich ist das Engagement von professionellen Trainern wohl einfach zu argumentieren. Nur ein paar hundert Euro im Monat zu investieren dafür, dass das Unternehmen gesunde und motivierte Mitarbeiter hat.

Im Sinne einer langfristigen Unternehmensentwicklung mit Menschen, macht es aus meiner Sicht Sinn, hier bei den Mitarbeitern für Awareness zu sorgen. Denn ein gesunder Mitarbeiter bleibt leistungsfähig, ein kranker Mitarbeiter verursacht auch dem Unternehmen hohe Folgekosten durch Krankenstände oder durch die Notwendigkeit frühzeitig einen neuen Mitarbeiter einstellen zu müssen.

16. Juli 2009

Zielearbeit im Coaching

Im Rahmen meiner Coachingausbildung habe ich eine Seminararbeit zum Thema Zielearbeit im Coaching verfasst.

Summary:

Im Kampfkunsttraining wird gelehrt, auf seine Körpersignale zu achten und angemessen auf Inputs aus der Umgebung zu reagieren. Wenig denken, fühlen und kein Ziel zu verfolgen? Tatsächlich kein Ziel? Der Ablauf einer Kampfkunstübung ist Zielorientierung per se. Mit einem klaren Ziel im Kopf – aus einer gefährlichen Situation unbeschadet hervorzugehen – setzt der Trainierende einen ersten Schritt und überlässt den Rest der Dynamik des sich entwickelnden Ablaufs.

Anderer Schauplatz: Unternehmensplanung. Eingeengt in ein klares Raster aus Zahlen sitzen Geschäftsführung und Controlling über den Bildschirm gebeugt und füllen Zahlenreihen um Zahlenreihen in XLS-Sheets ein. Eine lästige Pflichtübung? Oder steckt dahinter ein wichtiger Unternehmensprozess? Wie können sinnvoll Finanzen geplant werden, wenn zu Beginn weder Vision noch Ziel geklärt sind und die jetzige Situation nicht bekannt ist?

Szenenwechsel: Während der Ausbildung zum Coach nach dem Kieler Beratungsmodell, begegnete mir wieder das Thema Ziele, Zielfindung, Zielformulierung, Vision, Lebensziele. Ziele, Ziele, Ziele.

Grund genug das Thema Ziele und Zielbildung aus der Coachingsicht in der vorliegenden Arbeit näher zu beleuchten. Das dritte Kapitel bildet den theoretischen Rahmen über die Möglichkeiten von Zielformulierungen, Grundlagen des Kieler Beratungsmodells und die Rolle des Coaches im Beratungsgespräch. Das vierte Kapitel gleicht den theoretischen Rahmen mit meinen Erfahrungen aus mehreren Coachingsitzungen innerhalb- und außerhalb des beruflichen Kontextes ab. Das fünfte und sechste Kapitel geben einen Überblick aus Theorie und Erfahrung über Fragenformulierungen die besonders hilfreich für mich bei der Zielfindung waren. Im siebten Kapitel schließlich werden die Erkenntnisse zusammengefasst.

15. Juli 2009

Essen: JETZT!

Vor einigen Jahren fand ich einen interessanten Flyer bei einem gut bekannten Fastfood Unternehmen: Tatsächlich haben Ernährungswissenschafterzu beweisen versucht, dass ein Mittagessen Fast American Style bestehend aus Burger, Soft Drink (Cola & Co.), Pommes und einen Salat ein vollwertiges Essen für einen Menschen darstellt. Soweit so gut, doch es ging weiter: So ein Menu soll alle für den Menschen lebenswichtigen Inhaltsstoffe beinhalten und genauso gut sein, wie jedes andere Mittagessen.

Vielleicht lag hier die Tücke im Detail: Wurde Fast Food the American Way verglichen mit Schnitzel & Co. aka Fast food the Austrian Way? Wie auch immer, scheinbar wurde hier der Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben. Ernährung - immer ein spannendes Thema, an dem sich die Geister nur zu gerne scheiden.

Was sagen beispielsweise die japanischen Ernährungsphilosophien aus den Kampfkünsten? Was war damals wichtig und richtig für Menschen, die regelmäßig in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt wurden? Der Großmeister des Bujinkan Budo Taijutsu, Masaaki Hatsumi, schreibt beispielsweise in seinem Buch The Way of the Ninja: Secret Techniques"...above all, I recommend eating plenty of vegetables. The Ninja diet.... consist of brown rice, tofu, sesame, miso soup, no salt,no sugar, uncooked food, and colored vegetables. ... Soldiers at war used to be fed military rations whose three principal constituents were soya beans, brown rice, and pickled plums."

Gut, das war im alten Japan. Ich hab für mich die Empfehlungen auf unsere Region abgewandelt. Reichlich Gemüse der Saison: Die gibt es auf jedem Markt oder in ländlichen Regionen, sogar direkt ab Bauernhof. Aus braunem Reis wird Getreide aus unseren Breiten. Kein Salz, daran scheiden sich wieder die Geister. Manche Ernährungswissenschafter empfehlen Salz, manche verweisen auf negative gesundheitliche Auswirkungen. Daniel Reid schreibt beispielsweise, dass das raffinierte Industriesalz zu 99% aus Natriumchlorid besteht und daher diese Art der Nahrungsaufnahme zu viel für den menschlichen Organismus ist. Ähnlich verhält es sich mit raffiniertem Zucker. Dabei verweist er auf den Umstand, dass das Essen von natürlichem Salz oder Zucker, aufgrund der Kombination von mehreren Mineralstoffen besser sein soll.

Wie auch immer. Man kann es halten, wie man möchte. Obige Textstellen sind vielleicht eine Idealvorstellung. Doch was kann es schaden, wenn man jeden Tag vielleicht einen kleinen Schritt zu dieser Idealvorstellung macht? Vielleicht jeden Tag nur ein bischen mehr Gemüse und Getreideprodukte.

14. Juli 2009

Umgang mit dem Alkohol

Immer wieder lese ich in der Zeitung vom Zustand unserer Jugend: Die Kommatrinker. Gott sei Dank gab es so etwas früher nicht. Es ist schon dramatisch, wie sich die Gesellschaft verändert hat. Nur, woher haben die Kids dies? Spiegeln sie bloß jene wieder, die vor ihnen da waren? Ist es einfach ein Zeichen des Erwachsenseins bis zur Besinnungslosigkeit zu Trinken? Wird es ihnen von der Generation davor gar vorgelebt? Oder hat ihnen bloß niemand gezeigt, wo die Grenze liegt?
 
Viele haben ihren Alkoholkonsum im Griff und trinken gelegentlich ein Gläschen Wein oder ein Bier. Mal zum Essen, mal im Freundeskreis, mal einfach so vor dem Fernseher. Ist auch verständlich. Das erste alkoholische Getränk hat einen stimulierenden Effekt auf den menschlichen Körper. Es produziert einen schnellen Energiestoß der sich psychisch und physisch bemerkbar macht. Kommen zum ersten Glas jedoch weitere dazu, wird schnell die Grenze überschritten vom stimulieren zum vergiften. Tags darauf macht sich dies durch typische Hang Over Erscheinungen bemerkbar: Kopfschmerzen, Niedergeschlagenheit sind nur einige.
 
Doch wo nun liegt die Grenze zwischen dem Stimulus und einem Alkoholproblem? Grundsätzlich ist ja ein alkoholfreies Leben zu bevorzugen. Wenns dann doch mal ein Gläschen sein soll, dann in Maßen und nicht in Massen. Bereits der heilige Benedikt schreibt in seiner Regel: "...Wein passe überhaupt nicht für Mönche.." und weiter "... wollen wir uns wenigstens darauf einigen, nicht bis zum Übermaß zu trinken, sondern weniger". Das Maß setzt er für die Schwachen mit einer Hemina Wein täglich fest. Wobei eine Hemina ungefähr 0,274 Liter entsprechen. Also: ein Viertel Wein, ein Glas Bier und das wars.
 
Für Mönche zumindest die nach den Regeln des Heiligen Benedikt leben. Und wenn es für die Mönche gut ist, dann sicher auch für uns Normalbürger. Vielfältig sind in Büchern (zB Daniel Reid: Tao of Detox) die negativen gesundheitlichen Auswirkungen von übermäßigem Alkoholkonsum beschrieben. Angefangen von kurzfristigen psychischen Auswirkungen wie Sprachunfähigkeit - lallen, Koordinationsschwierigkeiten über den Verlust über die Kontrolle der eigenen Emotionen, bis hin zu Langzeitschäden durch Vergiftungserscheinungen aufgrund übermäßigem Alkoholkonsums.

Es geht auch ohne Alkohol. Mögen die Gründe zu trinken noch so vielfältig sein, dann zumindest nur bis zur Grenze von einem alkoholischen Getränk pro Tag, um später im Leben noch gesund und vital zu sein.


11. Juli 2009