26. Juli 2012

Marathon No. 6: 6h Lauf Lang Lebring

Sommernachtslauf Lang Lebring
Im Regen
Auch im Juli wollte ich an meinem Marathon-100-Projekt weiterarbeiten. So habe ich mich für einen weiteren 6-Stunden-Lauf in Lang-Lebring in der Steiermark angemeldet. Die Veranstaltung fand auf dem ÖAMTC-Testgelände auf einer rund 1,1 Kilometer langen Runde als Sommernachtslauf von 17:00 Uhr und bis 23:00 Uhr statt.

Der Wettergott war Anfangs etwas verstimmt und begrüßte die Läufer um 17:00 Uhr mit strömenden Regen. Nichtsdestotrotz starteten etwa 50-60 Teilnehmer. Rund 11 Kilometer oder eine Stunde später zeigte der Wettergott Einsicht. Langsam lies der Regen nach. Gegen 20:00 Uhr - nach ca. 30 Laufkilometern - zeigte sich auch noch kurz die Sonne durch die Wolkendecke, begleitet von einem großartigen Regenbogen.
Sonnenuntergang

Das letzte Drittel des Laufs wurde von einem der schönsten Sonnenuntergänge, die ich bisher erlebt habe, eingeläutet. Nach rund 52 gelaufenen Kilometern endete um 23:00 Uhr die Veranstaltung. Damit hatte ich mein persönliches Marathonziel erreicht und am Ende noch gemütlich ein paar Kilometer drangehängt.

Dies war nun mein sechster Marathon, drei davon mit Distanzen zwischen 50 und 54 Kilometern und vier davon im Zeitraum April - Juli 2012. Vergangenes Jahr im März war es für mich kaum vorstellbar die Halbmarathondistanz zu laufen. Etwas mehr als ein Jahr später habe ich in drei Monaten drei Läufe zwischen 50-54 Kilometern erfolgreich abgeschlossen. Es ist erstaunlich, wie mit kontinuerlichem Training die Leistungsgrenze hinausgeschoben werden kann.

Auf zu neuen Zielen!

5. Juli 2012

Mozart 100 - 54k-Lauf und Marathon No.5

Bis vor kurzem gab es in Österreich keinen 100 Kilometer Trailrun. Das Team um Michael Fried schaftte hier Abhilfe und organisierte in der Region um Salzburg einen Lauf durch eine malerische Landschaft.

Für mich eine ideale Möglichkeit auch im Juni 2012 weiter an meinem Marathon 100 Projekt zu arbeiten. So meldete ich mich für die 54 Kilometerrunde an. Ob das gut gehen würde? Hatte ich doch im April erst am Wien Marathon teilgenommen und war ich im Mai erstmals 50 Kilomter gelaufen. Hat mein Körper genug Energie um die Distanz nochmals zu steigern und dabei rund 1000 Höhenmeter Auf- und Abstieg zu bewältigen?

Christian Soschner
Nach dem Start
Am 23. Juni 2012 ging es um 8:00 Uhr morgens für die rund 100 gemeldeten 54 Kilometer Läufer los. Es war ein herrliches Laufwetter. Der Regenguss in der vorhergehenden Nacht sorgte für eine spürbare Abkühlung. So bildeten Temperaturen um die 15-20 Grad Celsius einen optimalenWetterrahmen für diese Laufveranstaltung. Die dadurch matschigen Waldwege waren zwar ein kleiner Wermutstropfen; dadurch dass die Strecke zu rund 60% auf Nebenstraßen geführt wurde jedoch kein allzu großes Problem.

Die ersten Kilometer führten vom Salzburger Mozartplatz zur Salzach und folgten diesem Fluss rund 4-5 Kilometer. Das ist ja einfach, dachte ich. Jedoch ging es bald auf einen schmalen Forstweg der in die idyllisch gelegene Glasenbachklamm mit dem größten Anstieg des 54 Kilometerlaufes führte. Naja, wo Traillauf drauf steht ist wohl auch Traillauf drin. Und ein paar 100 Höhenmeter sind dann auch nicht ohne.

Nach rund drei Stunden, 25 Kilometern und 500 Höhenmetern Anstieg war der Fuschler See erreicht. Durch kühle Uferauen ging es zügig bis zur nächsten Labestation in Fuschl bei ca. Kilometer 30. Irgendwie spürte ich dann doch ein bisschen Ehrgeiz in mir aufsteigen. Das läuft ja wunderbar heute, dachte ich. Kilomter 30 nach ca. dreieinhalb Stunden schon erreicht - trotz der vielen Höhenmeter. Jetzt nur noch etwas mehr als ein Halbmarathon und vielleicht geht sich ja eine Zeit von unter sechs Stunden aus. Also: Nur keine Zeit verlieren, wenig trinken und weiter. Damk meines Laufrucksacks wähnte ich mich den Flüssigkeitsnachschub betreffend in Sicherheit.

Christian Soschner
Wo gibt es Wasser?
... und dann kam die Sonne. Es wurde spürbar wärmer und rund 10 Minuten nach Fuschl ein unangenehmes Geräusch aus dem Trinkschlauch: Die Trinkblase meines Laufrucksack war leer. Wie lange plötzlich 6 Kilometer erscheinen - ohne Wasser bei sonnigem sommerlichen Wetter. So ging es mehr gehend als laufend weiter. Eine Stunde und rund 6 Kilometer später (4:30 Stunden gelaufen) endlich die nächste Labestation. Naja, die kurze Vision einer 6-Stunden-Zielzeit verblasste und ich revidierte mental meine Erwartungshaltung auf das Ziel 2: Unter 7 Stunden.

Kurz vor dem Salzburgring war die Marathondistanz erreicht. Das zweite Mal in diesem Jahr lag der Mythos Ultralauf vor mir. Nur 5:10 Stunden für die Marathondistanz - besser als der vorjährige Wachaumarathon. Ein spürbarer Fortschritt, waren doch diesmal zusätzlich rund 750 Höhenmeter Aufstieg und ein paar 100 Höhenmeter Abstieg zu bewältigen gewesen. Im Glauben an einen gemütlichen 12 Kilometer Auslauf nach Salzburg-Stadt liebäugelte ich kurz mit einer Zeit von unter 6:30 Stunden. Wasser hatte ich nachgefüllt, die Sonne war wieder hinter einer Wolkenwand verschwunden.

Wie gesagt ich liebäugelte nur kurz damit. Nach dem Salzburgring ging es überwiegend auf schmalen Waldwegen dahin. Über Stock und über Stein. Rauf und Runter. Kilometer 52 war nach 6:35 Stunden erreicht. Ich habe mich noch nie so über asphaltierte Straßen gefreut. Die letzten Kilometer führten durch Salzburg. 2-3 Kilometer noch. 15-20 Minuten unter normalen Bedingungen. Jedoch: Es war Samstag, die Straßen - im Gegensatz zu Marathonläufen - für den Verkehr geöffnet. Und 52 gelaufene Kilometer machten sich körperlich bemerkbar.

Von roter Ampel zu roter Ampel ging es mit längeren Wartezeiten im Stop and Go Modus voran. An schnelle Sprints über rote Ampeln wollte ich nach 52 Laufkilometern nicht mehr denken. Zu guter Letzt ging es durch die Salzburger Linzer Gasse. Hier stand wohl sehen und gesehen werden an der Tagesordnung. Salzburger und Touristen bevölkerten die enge Fussgängerzone. Als Läufer wurde man hier übersehen und mit skeptischen Blicken beäugt. Die Laufveranstaltung interessierte niemanden und so glichen die letzten Kilometer eher einem Hindernislauf. Zusätzlich nahm ich öfter mal eine falsche Abzweigung und musste wieder ein Stückchen zurück. Die Streckenmarkierungen waren hier für mich nur schwer auszumachen.

Christian Soschner
Im Ziel
Dafür entschädigte der Zieleinlauf über den roten Teppich am Mozartplatz nach 6 Stunden und 59 Minuten. Damit hatte ich zwei meiner Ziele erreicht: 1. Durchkommen und 2. eine Zeit von unter 7 Stunden.

Fazit: ein traumhafter Lauf der hoffentlich nächstes Jahr wiederholt wird - mit Lust auf mehr - vielleicht auch die 100 Kilometer...