30. Dezember 2012

1 Jahr - 12 Monate - 12 Stationen

Gedankensplitter und Impressionen zu meinem Laufjahr 2012.

1. Station: Jänner

Christian Soschner
Jänner in Wien
Das Jahr war jung - die Vorsätze groß. Hoffnungsvoll startete ich mein Laufjahr 2012. Was werde ich erreichen? Wo werde ich in 12 Monaten stehen? Große Ziele hatte ich mir gesteckt und dennoch: Die Zukunft liegt im Verborgenen. Zu tun bleibt einen Schritt nach dem anderen zu setzen. Im Jänner das erste Laufevent. Das erste Mal ein Halbmarathon unter zwei Stunden. Am Monatsende stand der Kilometerzähler bei 252.




2. Station: Februar

Weiter gings. Der Februar - kalt und eisig. Also ab ins Fitnessstudio aufs Laufband. Am Ende ein Halbmarathon mit einem weiteren persönlichen Rekord. 1:56. Am Monatsende 512 Kilometer erlaufen.

3. Station: März

Christian Soschner
Frühlingsenergie
Langsam meldete sich der Frühling und brachte neue Energie. In Wien die Zeit des Wien Energie Halbmarathon. Ein schönes Erlebnis ohne persönlichen Rekord. Tachometerstand: 813.

4. Station: April

April, April - der macht was er will. Er brachte am Tag des Wienmarathons kühles, regnerisches Wetter. Nach einem halben Jahr mein erster Marathon und eine neue persönliche Bestleistung: 4:22 für die Marathondistanz. Wow, was für eine Verbesserung - von 4:57 auf 4:22. Tachometerstand: 1085.

5. Station: Mai

Christian Soschner
Erster 6 Stundenlauf
Alles wuchs, blühte und gedeihte. So auch meine Träume. Nach dem Marathon ist vor dem Marathon und wieso nicht einen Monat später wieder einen Marathon laufen? Nur wo? Gelegenheit gab es bei einem 6 Stundenlauf im Wiener Prater. Bei sommerlich heißen Temperaturen 6 Stunden im Kreis. Kein Drehwurm - 6 Stunden und 50 Kilometer später wars vorbei. .1.428 Kilometer per Ende Mai.
Christian Soschner
6. Station: Juni

Was kommt nach 50 Kilometer? 51,52,53,54 Kilometer. Also auf nach Salzburg zum Mozart 100. 100 Kilometer schienen mir noch zuviel aber 54 Kilometer: Warum nicht? Ein wunderschöner Lauf in einer idyllischen Landschaft. Von Salzburg zum Fuschler See und wieder zurück. Fuschl bekannt wegen Red Bull. Knapp 7 Stunden später glücklich im Ziel. Halbjahresstand: 1.780 Kilometer

7. Station: Juli

Christian Soschner
Die steirische Sommernacht
Nach dem Urlaub voller Energie. Auf zum nächsten Lauf. Diesmal zum Sommernachtlauf in Lang-Lebring. Regen, Regen und nochmals Regen. Findet der Lauf statt? Zahlt es sich aus hinzufahren? Start und eine Stunde später: Kein Regen sondern Sonne. Wolken und Sonne ergaben meinen wohl schönsten Sonnenuntergang des Jahres 2012. Laufen bringt neben tollen Gefühlen dank erreichter Ziele auch viel Kontakt zu anderen Menschen und der Natur. Es war ein besonderes Erlebnis mit rund 50 anderen Läufern diese Abendstimmung zu genießen. 2.054 Kilometer bisher gelaufen.

8. Station: August

Christian Soschner
München
Sommer ists und mein Geburtstagsmonat. Pack die Badehose ein und auf nach Kärnten. Zum Baden? Ja und zu Kärnten läuft. Ein Halbmarathon von Velden nach Klagenfurt. Es war heiß - sehr heiß und dennoch. Nach 2 Stunden im Ziel. Erlaufen in 2012 per Ende August: 2.229 Kilometer

9. Station: September

Nochmal einen Wachaumarathon oder doch einen 6-Stunden-Lauf. Die Entscheidung: 6-Stunden-Lauf in München und danach zum Chill-Out in die Therme Erding. Wieder mal ein Marathon. Marathon Nummer 7 abgeschlossen. Kilometerstand: 2.529

10. Station: Oktober

Kürzer werden die Tage. Der Sommer vorbei, bleibt noch Herbst und Winter. Im Herbst: der LCC-Wien-Herbstmarathon. 4 Stunden und 15 Minuten später Marathon Nummer 8 ist Geschichte. Am Kilometerzähler: 2.864

11. Station: November

Christian Soschner
Trailrunning in Radkersburg
Kalt, nass und neblig. Es fehlt die Sonne. Daher ab nach Radkersburg. Christian Schiester lud zu den Trailrunningtagen. Eine gute Gelgenheit alte Bekannte, Freunde wiederzusehen, neue Menschen kennenzulernen und gemeinsam ein paar Kilometer in den Murauen zu laufen.

Zu Ehren des Wiener Landesheiligen der Leopoldilauf. Ein weiterer Halbmarathon und eine neue Bestleistung für mich mit 1:56 Stunden. Am Tacho: 3.043 Kilometer

12. Station: Dezember

Christian Soschner
Der Marathon der keiner war...
Es weihnachtet sehr. Laufen von Adventmarkt zu Adventmarkt und dann zu einem Marathon in die Wiener Messehallen. Der Marathon der dann doch keiner war. Die Strecke: Zu kurz. Und dennoch das erste Mal bei einem Marathonlauf der Gedanke: 3:38 Stunden als Zielzeit ist möglicherweise schaffbar. Ein schöner Gedanke und den nehm ich mir mit nach 2013. Wars ein Marathon oder keiner? Es waren keine 42,195 Kilometer aber dennoch eine olympische Marathondistanz von 40,5 Kilometer. Olympisch anno 1896. Also Marathon Nummer 9 abgeschlossen.

1 Jahr - 12 Monate - 12 Erfahrungen. Viele Ziele erreicht, manche knapp verfehlt. Viele kleine Schritte in meine Zielrichtung. Was bleibt sind viele schöne Erinnerungen und Emotionen an Erlebnisse bei Läufen, Erlebnisse mit anderen Menschen. Die schönsten Erinnerungen hab ich mir mitgenommen - die weniger schönen: Gabs denn welche? Wenn ja, schon vergessen.

1 Jahr - 12 Monate - 12 Stationen.




22. Dezember 2012

Marathon #9: 1. Indoor-Marathon

Christian Soschner
Marathon #9
Eine Woche ist nun vergangen seit dem Experiment Indoor-Marathon. Es war ein schönes Gefühl über die Ziellinie zu laufen und auf der Stoppuhr eine Finisher Zeit knapp über vier Stunden zu sehen. Ein schönes Gefühl - einen Tag lang... Wie kam es dazu?

Zwei Jahre habe ich nun Energie in das Projekt 100 Läufe über die Marathondistanz zu finishen investiert. Im Dezember bot sich die Gelegenheit nochmals in Wien einen Marathonlauf zu absolvieren. Diesmal wurde dieses Event in den Wiener Messehallen organisiert. Richtig! Ein Marathonlauf in den Messehallen.

Der Veranstalter hatte die Hallen A und B gemietet und darin eine Laufrunde von rund 2,6 km abgesteckt. 16 Runden waren zu Laufen. 16*2,637 km ergäbe rechnerisch 42,195 km. Eine neue Idee und ich war sofort Feuer und Flamme dafür. Wieviele Menschen hatten wohl schon mal einen Marathon in den Wiener Messehallen gelaufen? Wohl niemand. Es war für mich eine Gelegenheit Neuland zu betreten.

Christian Soschner
Vor dem Start
Am 15.12.2012 um 12.00 Uhr standen rund 200 Läufer am Start. Wow, dachte ich, dass ist zur Abwechslung mal wenig los. Kein Gedränge am Start - einfach herrlich. Pünktlich ging es los und sofort war klar - hier kann ich mich so richtig austoben. Die Menge von 200 Läufern verteilte sich rasch über die ganze Strecke und so hatten auch langsamere Teilnehmer die Möglichkeit ein konstantes Tempo zu laufen. Ein absoluter Pluspunkt dieser Veranstaltung.

Ein weiterer Engpass bei meinen bisherigen Marathonerfahrungen waren regelmäßig die Versorgungsstationen. Auch hier konnte die Veranstaltung punkten: Dank der geringen Teilnehmerzahl gab es bei keiner Runde ein Gedränge. Der Zeitverlust dadurch minimal.

In den ersten Runden lies ich mich vom hohen Tempo des Feldes mitnehmen und hatte bereits nach 1:48:23 die erste Hälfte hinter mich gebracht. Wow - was für ein hebendes Gefühl: Ein Halbmarathon hinter mir und die Uhr zeigt 1:48:23. Absolute bisherige persönliche Bestleistung und ich fühlte mich noch fit und frisch. Wenn das hier so gut geht könnte möglicherweise erstmals für mich eine Zeit von unter 4 Stunden realisierbar sein.

Positiv gestimmt ging ich in die zweite Hälfte. In der Runde 15 zeigte sich jedoch, dass ich für das hohe persönliche Anfangstempo Tribut zollen musste: Die Energie lies nach, die Luft war draussen. Dennoch: Die Ziellinie überquerte ich nach 4 Stunden 1 Minute und 58 Sekunden. Eine Verbesserung meiner bisherigen Bestzeit um fast 15 Minuten. Ich fühlte mich überglücklich. Mein erster Indoormarathon gefinished. Dabei meine Halbmarathonbestzeit signifikant verbessert und am Ende auch meine Marathonzeit. Was für ein Gefühl das Jahr 2012 mit diesem Erfolgserlebnis zu beenden.... Einen Tag lang.

Christian Soschner
Zieleinlauf nach 04:01:58
Am nächsten Tag kam dann die Ernüchterung durch die Pressemitteilungen. Leider hatte sich der Veranstalter bei der Streckenlänge etwas verrechnet. Anfangs war es unklar um wieviel. Naja, dachte ich - wars halt um 100-200 Meter zu kurz, was solls. Einen weiteren Tag später wurde seitens des Veranstalters bekanntgegeben das die Strecke leider pro Runde um 110 Meter zu kurz war. Bei 16 Runden also um 1,7 Kilometer.

Naja - dabei muss man bedenken, dass der Veranstalter ein Wiener Unternehmen ist und derartige Rechenfehler zur Wiener Unternehmerkultur zählen. Man denke an das Projekt Skylink, den Wiener Hauptbahnhof, das Wiener Stadthallenbad und nun auch der Wiener Indoormarathon. Wien ist eben anders!

Dennoch es war ein 40,5 Kilometerlauf - und zu Beginn der Olympischen Spiele der Neuzeit auch die damalige olympische Marathondistanz. Somit wars ein Marathon - ein typischer Wiener Marathon. Alleine das Gefühl einen Tag lang Halbmarathonzeiten von unter 1:50 und eine Marathonzeit von 4:01 gelaufen zu haben war die Teilnahme wert. Das gibt mir Auftrieb für die Laufprojekte 2013.