22. Februar 2011

Erinnerungen

Eigentlich wollte ich von Kindesbeinen an eines: Laufen. Sehr zum Leidwesen der weiblichen Menschen in meinem Umfeld. Gerne bezeichnete man mich als schlimmes Kind - dabei hatte ich nur einen großen Bewegungsdrang. Ruhig sitzen? Ging meistens nicht und wenn nur dann wenn ich gefesselt von einem spannenden Buch war.

In der Volksschule erkundete ich am Nachhauseweg gerne die Umgebung. "Woarst scho wieda strawanzen?" meinte meine Mutter öfter besorgt und verärgert. Naja, kein Wunder: Schulende 12.00 Uhr - Eintreffen zu Hause: 15:00 Uhr.

So ging es dahin. Gerne denke ich an die samstäglichen Lokalbesuche mit Freunden. "Christian, wir fahren dann. Kommst mit? Nö, ich bleib noch ein bischen. Bin grade so am plaudern." Leider gab es damals am Land kaum öffentliche Verkehrsmittel - schon gar nicht nach 1.00 Uhr morgens. Also was tun? Geld für Taxi? Hatte ich meistens nicht und auch keinen Überziehungsrahmen bei der Bank.

Also auf schusters Rappen nach Hause. Was bedeutete 15-20 km. Meistens dauerte es 2-3 Stunden und ich traf irgendwann gegen 4.00 Uhr morgens zu Hause ein. Gerne denke ich auch an die Hüttenparty im Frühwinter zurück. Irgendwie war es mir um Mitternacht langweilig. Der eine Teil der Partygäste ziemlich betrunken, der andere Teil - naja - anderweitig beschäftigt.

Als kommunikativer Mensch, was tun? Richtig: Nach Hause gehen. Der Hinweg dauerte ca. 1 Stunde - mit dem Auto. Der Nachhauseweg ca. 6 Stunden - zu Fuss. Irgendwo von 1.800 Höhenmeter runter auf 800.

In meinen 20igern habe ich mich entschied BWL zu studieren und mich in Studentenorganisationen zu engagieren. Sport war damals weniger ein Thema. Als sehr zielorientierter Mensch habe ich mich nach dem Studium voll und ganz auf das Thema Karriereentwicklung konzentriert. Das Ergebnis: Gewichtshöchststand von 105 kg (und davon vermutlich weniger als 10% Muskelmasse) zu meinem 30igten Geburtstag.

Das war Grund genug meinen Lebensstil zu ändern. Zu Beginn war es die Begeisterung für asiatische Kampfkünste. Zur Zeit entdecke ich gerade wieder die Freude am Wandern bzw. Laufen in der Natur und möchte für mich herausfinden wohin mich dieser Weg führt und vor allem: Wo liegen meine Grenzen tatsächlich?

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