3. Juli 2008

Fußwallfahrt nach Mariazell - 1. Tag: 28.06.2008

Diese Tage habe ich viel Zeit. Was tun? Einmal Österreich für mich entdecken. Das Projekt: Fußwallfahrt nach Mariazell. Von Wien 120 km. Also Sachen gepackt und Samstag nachmittag ging es los. Um 13:30 mit der U4 zur Kennedybrücke und der Straßenbahnlinie 60 nach Rodaun. Von dort führt der Wiener Wallfahrerweg bzw. die "Via Sacra" direkt nach Mariazell.

Etwas Historie: Die Via Sacra nach Mariazell ist der älteste Wahlfahrtsweg in Österreich und dessen Geschichte geht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Für die Orte entlang der Via Sacra waren die Pilger eine gute Einnahmequelle. im 20. Jahrhundert ging durch die beiden Weltkriege das Pilgerwesen etwas zurück und ab Mitte des 20. Jahrhunderts nahm die Bedeutng des Wiener Wallfahrerweges 06 zu, der durch Wälder und über Wiesen führt.

Durch die hervorragende Beschilderung ist der Weg heute nur sehr schwer zu verfehlen. Der erste Teil des Weges führt von Rodaun zum Parapluieberg (512 hm). Von dort bietet sich ein wunderschöner Ausblick auf Wien. Nach kurzer Pause es weiter, an der Franz-Ferdinand-Schutzhütte vorbei zur Kammersteiner-Hütte und weiter durch den wunderschönen Wienerwald bis Sittendorf. Die Gegend um den Parapluieberg bis Sittendorf ist für Tagesausflüge sehr zu empfehlen, wenn man den Wald, Wiesen und Ruhe liebt.

Von Sittendorf nach Heiligenkreuz war es noch ein kurzes Stück. Nach vier Stunden erreichte ich das Stift Heiligenkreuz, wo ich um Unterkunft bat. Das 900 Jahre alte Zisterzienserkloster bietet Pilgern Unterkünfte von 14 (Jugendherberge) bis 30 (Zimmer) Euro an. Dabei wird man hervorragend mit Frühstück, Mittag- und Abendessen verpflegt. Ich hab mich sehr gefreut wieder einmal einen Einblick in das Klosterleben zu bekommen und an den Abend- und Morgengebeten der Mönche teilgenommen. Nach 4 Stunden Fußmarsch (15km), Abendessen, Gesprächen mit den Mönchen und Gästen des Klosters und dem Abendgebet ging ich müde und glücklich um 22 Uhr zu Bett.

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