8. Juli 2008

Management und Kampfkunst

Seit meiner Kindheit trainiere ich asiatische Kampfkünste. Bereits während meines Studiums habe ich Aufgaben und Leitungsfunktionen in Studentenorganisationen übernommen. Nach dem erfolgreichen Abschluss meines BWL-Studiums, wurde ich im Finanzbereich international tätiger Unternehmen immer wieder mit der Leitung von Projekten, Teams oder Abteilungen betraut.

Da der Managementalltag sehr viel sitzende Tätigkeiten wie Büroarbeit am Computer, Meetings, Dienstreisen im Flugzeug oder Auto beinhaltet, bietet Kampfkunsttraining ein schönen Rahmen der es ermöglicht, die Bewegungsarmut des Arbeitsalltages auszugleichen. Work-Life-Balance ist in aller Munde und regelmäßige körperliche Betätigung ist ein wichtiger Bestandteil davon. Das Kampfkunsttraining hat positive Auswirkungen auf den gesamten Organismus und das allgemeine Wohlbefinden. Die Koordination wird verbessert, die Muskulatur gekräftigt, die Beweglichkeit erhöht und die Kondition verbessert.

Nach einem Tag im Büro hilft Kampfkunsttraining Körper und Geist zu entspannen. Durch die Wiederholung von Bewegungsabläufen verbunden mit bewußter Atmung wird die Aufmerksamkeit vom Kopf auf den Körper gelenkt. Allein zwei bis vier Stunden Training in der Woche führen zu einer positiven Veränderung des Körperbewusstseins und zu einer Reduktion des Stressniveaus.

In traditionellen Kampfkünsten werden Bewegungs- und Verhaltensmuster unterrichtet, die jahrtausendelang in Konfliktsituationen erprobt wurden. Von Beginn an übt man diese mit einem Partner. Die Grundidee ist, die Aktion des Gegenübers richtig einzuschätzen. Beim Training geschieht dies mit der Schaffung von Distanz und Beobachtung der Aktionen des Partners. Ausweichen, Vergrössern der eigenen Optionen, Beurteilen und angemessen auf Aktionen des Partners reagieren.

Das regelmäßige körperliche Training von Abläufen führt dazu, dass die Konzepte der Kamfpkünste in alltägliche Gesprächssituationen übertragen werden können. Übt der Gesprächspartner Druck aus wird dieser nicht erwidert. Mit Fragen kann man herausfinden welche Ideen und Probleme hinter dem Druck liegen und im nächsten Schritt kooperative Lösungen anbieten.

Für mich ist das Training von Kampfkünsten ein guter Ausgleich zur Arbeit und die dahinterliegende Philosophie, als auch die gelehrten Verhaltensabläufe, helfen schwierige Gesprächssituationen im Büroalltag besser einschätzen und angemessen darauf reagieren zu können.

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